Die Blütenstände sind je nach Art trauben- oder ährenförmig, kurz und ragen kaum über den Blattschopf hinaus oder stehen auf bis zu über 4 m hohen Schäften, wie z. B. bei Yucca elata.
Dem Aufbau des Blütenstandes wurde bislang auch in den klassischen Monografien kaum Beachtung geschenkt und wurde bisher auch nicht detailliert untersucht. Jedoch kann die Infloreszenz als wichtiger morphologischer Merkmalskomplex zur Unterscheidung der Arten und Sorten herangezogen werden.
Vom Erscheinungsbild her sind die Blütenstände kegelförmig aufgebaut und bestehen aus einer Hauptachse (Monopodium) mit seitlich ab zweigen den Nebenachsen. Diese Verzweigungsart wird als razemös, der Blütenstand insgesamt als einfacher Blütenstand (Botryoid) bezeichnet. Entlang der Hauptachse finden sich die gleichmäßig abzweigenden, mit Blüten besetzten Nebenachsen. Diese sind wechsel ständig (dispers) angeordnet, d. h., keine steht mit einer anderen auf gleicher Höhe. Den Abschluss des Blütenstandes bildet eine Terminalblüte.
Bei einigen Arten, wie z. B. bei Y. angustissima, Y. harrimaniae oder Y. glauca, sind die Blüten ährenförmig ohne Nebenachsen gleichmäßig entlang der Hauptachse angeordnet. Da bei den Blütenständen der Yucca-Arten jedoch keine Verzweigung der Nebenachsen vorliegt, handelt es sich um Blütentrauben oder, wenn die Blütenstiele sehr kurz sind, um Ähren.
Selten können bei Blütenständen in der Gattung Yucca, insbesondere aber bei Hybriden und Sorten, auch Übergangsformen oder Kombinationen auftreten, die Merkmale von beiden Typen (Traube und Ähre) aufweisen. Beispielsweise am Blütenstand von Y. ✕karlsruhensis, einer Hybride zwischen Y. glauca und vermutlich Y. filamentosa, ist dieses Phänomen eindrucks voll zu beobachten.
Das Aufblühen (Effloration) des Blütenstandes geschieht in der Regel von der Basis zur Spitze hin aufwärts (akropetal) und dabei parallel von innen nach außen. Entlang des Blütenstiels befinden sich Hoch- oder Deckblätter (Brakteen), die sich
von den eigentlichen Blättern der Pflanze durch eine deutliche Reduktion unterscheiden.
Die untersten Brakteen zeigen noch Übergänge zu den eigentlichen Blättern. Im weiteren Bereich des Blütenstandes bzw. an den Seitenachsen und deren Verzweigungen sind diese nur noch reduziert vorhanden und fehlen schließlich ganz. Die Hochblätter, die aus den Achsen und, je nach Art, aus den Seitenachsen ausgebildet werden und aus deren Achsel wiederum die Einzelblüten entspringen, werden auch als Tragblätter bezeichnet.
Die Blüten hängen meistens nach unten und sind mehrheitlich weiß oder creme farben, manchmal auch grünlich, insbeson dere bei den panaschierten Formen und Sorten oftmals rosa oder rötlich überzogen und erinnern mit ihrer Form an große Maiglöckchen. Die Blüten sind einhäusig, d. h., in einer Blüte befinden sich männliche und weibliche Anlagen. Im Fruchtknoten (Ovarium) befindet sich die Samenanlage mit den Eizellen.
Die Blütenhülle (Perianth) ist, wie bei den meisten einkeimblättrigen Pflanzen, nicht in Kelch und Krone gegliedert, sondern als Perigon ausgebildet. Den Fruchtknoten bezeichnet man als oberständig. Nach der Befruchtung entwickeln sich im Fruchtknoten die Samen, und aus der Fruchtknotenwand wird bei der Reifung das Fruchtfleisch bzw. die Samenkapsel.
Nach erfolgreicher Befruchtung bilden sich länglich-zylindrische Früchte mit einer Länge von 5–10 cm. Es gibt auch Arten mit deutlich größeren Früchten, beispielsweise Yucca baccata, deren Früchte bis zu 20 cm lang werden können.
Neben Arten mit aufreißenden (dehiszenten) Früchten sind andere mit nicht aufreißenden (indehiszenten) Früchten bekannt. Eine Ausnahme ist Yucca brevifolia , die schwammartige Früchte besitzt, d. h. solche mit einem übrig gebliebenen Fasergerüst.
Eine Frucht kann bis zu 300 Samen, dicht gestapelt in sechs Kammern, hervorbringen. Darunter können sich in unregelmäßiger Abfolge bis zu ca. 50 % „taube“ (helle), d. h. nicht fertile Samen, oder solche die durch die Mottenlarven zerstört wurden, befinden. Die schwarzen Samen sind etwa 0,5–6 mm dick, von unregelmäßig ovaler Form und können über 10 mm Durchmesser erreichen. Der Embryo ist von Nährgewebe umschlossen, das für die Keimung und die Anfangsentwicklung der Keimlinge und jungen Pflanzen bedeutsam ist. Yucca-Samen keimen sehr schnell, in der Regel bereits nach wenigen Tagen, sind überdies monatelang, oftmals einige Jahre hinweg keimfähig und besitzen dazu eine hohe Keimrate.